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Mittelmeerinsel Kreta - Wanderung von der Mitte in den S�den |
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Donnerstag
starte ich gegen 8:00 Uhr. Die Etappe Koudouma - Tris Ekklisies habe
ich mir von Gunnar Schuschnik noch mal erklären lassen. Es geht
den reichlich bekannten Weg nach Ag. Ioannis jetzt jedoch mit vollem
Gepäck hinunter. Es ist noch kühl und ich schreite munter
aus. Unten angekommen muss ich allerdings eine nicht beabsichtigte
Pause machen. Erst jetzt merke ich, dass ich mich treibe und keine
Urlaubsruhe in mir trage. Gut, nach einer Pause gehe ich mit neuem
Urlaubsbewusstsein weiter. Es ist ein schöner Weg mit Blick zum
Meer gesäumt von Pinien und gut markiert. Bald habe ich unvermutet
die Höhle Ag. Antonios erreicht. Eigentlich liegt die Höhle
abseits vom Weg. Sie ist groß schmutzig und feucht. Die Kapelle
ist ungepflegt. Wer sollte auch diesen abgelegen Ort regelmäßig
pflegen? Nach kurzer Pause mit Fotografieren und Trinken gehe ich
den Weg bis zur auf dem Hinweg nicht bemerkten Gabel und bin um 12:00
Uhr beim Kloster Koudouma. Es waren vier Stunden herrliche Wanderung.
Ich freue mich jedoch auf eine Pause für meine Füße
und wechsle gleich das Schuhwerk. Als erstes begegnen mir zwei Bauarbeiter.
Der ältere spricht etwas deutsch und vermittelt mir eine Einladung
zu einer Tasse Kaffee. Ich betrete den geräumigen Innenhof des
Klosters und werde durch einen großen sehr gut ausgestatteten
Versammlungssaal in die Küche geführt. Dort bekomme ich
Orangensaft und Wasser geboten. Schade, dass ich nur mit dem Wort
>ephcharisto< meinen Dank formulieren kann. Ich lasse mein Gepäck
im Innenhof und gehe an das Wasser. Die Umgebung des Klosters macht
keinen sauberen Eindruck. Doch das Wasser ist klar und lädt zum
Baden. Anaschließend lege ich mich im Schatten auf die warmen
Steine und lasse es mir gut gehen. Gegen 13:00 Uhr gehe ich zu meinem
Gepäck, um mein kleines Proviant zu verzehren. Doch im Innenhof
angekommen, werde ich zum Mittag eingeladen. Es geht über eine
Marmortreppe hinauf in einen Speisesaal, groß wie der Versammlungssaal
und auch auf das Beste ausgestattet. Ich habe nur einen Mönch
dort gesehen, der auf mich durch sein abstoßendes Äußeres
(dicker Bauch und schmutzige Kleidung) wie auch durch sein Benehmen
einen schlimmen, mich verwirrenden Eindruck machte. Das Kloster muss
jedoch oft oder regelmäßig für Zusammenkünfte
genutzt werden. Am Mittagstisch saß der Mönch, die beiden
Arbeiter die Köchin und ich. Es gab eine Vielzahl an Gängen/Gerichten
für mich etwas wild durcheinander. Ich musste reichlich von allem
essen. Danach habe ich fotografiert, mich noch mal nach dem Weg erkundigt
und dann zur zweiten Etappe gestartet. Der Weg war markiert und ich
fühlte mich wohl in dem lockeren Pinienbestand. Dann kam ich
wie beschrieben auf die Strasse und achtete auf den Abzweig des Fußweges.
Ich konnte keinen finden. In der großen Kurve in einer etwas
weiteren Ebene glaubte ich, hier muss der Abzweig sein und spähte
die Fläche nach Wegspuren ab. Am seeseitigen Rand der Ebene meinte
ich einen Weg sehen zu können. Ich ging quer über die Fläche
zur Felskante und sah mir die Möglichkeiten eines Abstiegs zum
Wasser und nach Osten in Richtung des Zieles an. Kein Abstieg, keine
Wegmarke zu sehen. Nach einer halben Stunde Suchens habe ich aufgegeben
und bin zum Weg zurückgekehrt. Im Kopf hatte ich die Einladung
des Bauarbeiters mich bei Feierabend auf seiner Rückfahrt auf
zu lesen. Darauf wollte ich mich nun verlassen. Nach einer dreiviertel
Stunde Weg sah ich dann von oben ein weißes Kreuz unter mir,
welches wahrscheinlich den Weg nach Tris Ekklisies markierte. Es war
mir in dem Moment zu viel, den Weg auf Verdacht noch einmal zurück
zu gehen. So ging ich tapfer die Serpentinen hinauf, noch eine und
noch eine. Immer dachte ich den Kamm erreicht zu haben. So ging ich
bis ca. 17:45 Uhr ohne ein Ende sehen zu können. Dann wurde ich
mitgenommen nach Sternes. Dort gab es jedoch kein Quartier und so
ging ich nach Charakas. Inzwischen fing es an, dunkel zu werden. Ich
war zwar nicht verzweifelt. Doch die beste Stimmung lebte nicht in
mir. Da endlich hielt ein LKW mit einem jungen Kraftfahrer. Er fuhr
nach Charakas, sagte jedoch es gäbe dort keine Übernachtungsmöglichkeit.
So fuhr ich mit ihm noch bis Pirgos. Dort setzte er mich vor dem einzigen
Hotel ab. Der Besitzer freute sich über einen Gast und ich über
den Abschluss eines langen Tages mit ca. acht Stunden Gepäckmarsch.
Er führte mich in eins seiner Quartiere. Ein großes Zimmer
mit drei Betten Küche und Dusche, also eine vollständige
Ferienwohnung. Das kostete 30 Euro. Etwas kleineres hat er nicht anzubieten.
Ich bin k.o. und will nicht noch auf Suche gehen. Ich gehe in die
Gaststätte gegenüber zum Essen und laufe danach noch etwas
in der Stadt umher. Dabei finde ich noch ein Zimmerangebot für
20 Euro. Doch nun ist es dafür zu spät, da ich im Hotel
gleich bezahlen musste. Vor dem Schlafen sehe ich mir die Landkarte
an und plane den nächsten Tag. Kato Kasteliana ist der nächste
große Ort und von dort wieder zum Wasser! Zum Abschluss lese
ich noch in dem Büchlein von Paolo Coelho und finde meine Situation
aufgelöst: ich starre auf die eine nicht brennende Kerze am Weihnachtsbaum,
der so viele Lichter hat! Danke, P.C. Ich schlafe gut. |
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Blick
auf Tsoutsouros von Westen. |
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Letzte Aktualisierung: 19.05.04
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