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Reise
in die Vergangenheit der Inkas
Nachdem neuer
Proviant gekauft und das Team um vier junge arbeitslose Goldgräber
aufgestockt ist, sind wir fertig zum Abmarsch. Um fünf Uhr
morgens stehe ich mit Pedro auf, die Kinder lassen wir schlafen.
Von der Nachbarhütte dringt lautes Lachen, eine singende, hohe
Frauenstimme mischt sich ein: Pedro’s Frau und seine Schwester
machen uns das Frühstück. Es ist kalt, eigentlich ist
es in Cocoyo immer kalt. Wortlos holen wir die fünf bereitstehenden
Lamas, binden sie im Innenhof zusammen und bepacken eines nach dem
anderen. Ihr Trägerjob gefällt ihnen gar nicht, sie spucken
nach uns und wir spucken solange zurück, bis sie aufgeben und
sich fügen. Die jungen Männer unseres neuen Teams finden
sich nach und nach ein. Eine Menge neugieriger Zuschauer steht im
ersten Tageslicht an der Grundstücksgrenze, sie gucken alle
über die steinerne Einfriedung - es ist ein ungeschriebenes
Gesetz, daß niemand diesen Zaun ohne Aufforderung übertreten
darf. Unser Frühstück ist mein Abschied von Cocoyo, wo
ich zwei unbeschwerte, glückliche Tage unter der Obhut von
Pedro’s Familie verbringen konnte. Etwa 100 Einwohner, etliche
Goldminen, ein öffentliches Bach-Clo, keine Elektrizität,
ein Fußballplatz, der Fluß Cocoyo, drei Kaufläden
und mir wohlgesonnene Menschen: Das war Cocoyo, dessen Annehmlichkeiten
in dem Moment verschwunden sind, in dem wir flußabwärts
die letzten Lehmhütten hinter uns gelassen haben. |