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M e n u e
 
 
 
   
 
   
Marokko - Wege zwischen Atlas und Sahara
 
 
 
  Ein absolutes Highlight unserer Reise das man nur allzu leicht übersehen kann ist der sogenannte >Pont naturel< bei >Imi-n-Ifri< südlich der Stadt Demnate. Wir haben diese unglaublich eindrucksvolle Naturbrücke anfangs nicht bemerkt, da sie von der Straße aus, die im Übrigen genau über diesen Bogen führt, vollkommen unsichtbar ist. Es lohnt sich in jedem Fall vom Parkplatz aus zum Grund der Schlucht hinabzusteigen um durch sie hindurch auf der anderen Seite wieder zur Straße aufzusteigen. Der teilweise verfallene Weg ist nicht ganz einfach zu begehen, da man ein wenig kraxeln muß. In den Wänden und dem Dach der Felsen nisten Hunderte von Vögeln, die in großen Schwärmen von der Grotte ab und in sie hinein fliegen. Hier herrscht das schiere Vogeltohuwabohu - Ornithologen werden hier feuchte Augen bekommen.  
 
 
  Unser Schlafplatz in einem Oued am Dorfrand von >Ijoukak<. In diesem Dorf scheint die >Africa Mama< ihren ständigen Wohnsitz zu haben, deshalb übernachten wir vorsichtshalber außerhalb des Dorfes, welches im Übrigen eine ganz hervorragende Versorgungslage bietet. Hier haben wir alleine drei >Fleischverarbeitende Betriebe< gezählt.
 
 
 
 
 
Die Hauptstraße des Dorfes >Ijoukak< ist ziemlich belebt. Hier lassen wir uns in einem Restaurant nieder und betrachten das Alltagsleben der hiesigen Marokkaner ein wenig genauer. So haben wir stundenlang mitunter die herrlichsten Szenen beobachten können. Wie heist es doch so treffend in Asterix und Obelix Band XXVI, Seite 25, Bild vier... >Jedesmal, wenn ich die Szene wieder sehe, entdeck' ich ein neues Detail!<.
 
 
 
  Die marokkanische Beschilderungstechnik ist in ihrem Ergebnis nicht immer ganz stimmig um es mal so auszudrücken. In diesem Fall sind die Verkehrszeichen aber ganz treffend gewählt. Wir bewegen uns nun schon langsam auf den Beginn der Paßstraße des >Tizi-n-Test< zu.  
 
  Ausgerechnet am Beginn der ersten Steigung der Paßstraße, die uns auf den >Tizi-n-Test< hinaufführen soll, bricht Martl eine seiner HighTech Tretkurbeln durch. Nun ist guter Rat teuer. Wo soll man hier in der Einöde fernab eines wie auch immer gearteten Ladens nur eine neue Kurbel her bekommen? Nach 50 Minuten fahren wir schließlich mit einer neuen Tretkurbel Marke >Marokko spezial< weiter. Diesen Erfolg verdanken wir dem Organisationstalent eines marokkanischen Autofahrers (wäre uns das gleiche Malheur in Deutschland passiert, hätten wir den Rest der Tour wahrscheinlich zu Fuß zurücklegen müssen), der uns ohne viel Aufhebens und in atemberaubender Geschwindigkeit eine neue Tretkurbel organisiert die, zu unserer Verwunderung, ihren Dienst noch bis zum Flughafen von Agadir verrichten wird.  
 
 
  Endlich ist er erklommen - der Paßübergang des Tizi-n-Test. Man sollte davon Abstand nehmen, hier oben auf dem Campingplatz zu übernachten oder gar im angegliederten Restaurant zu essen. Die Preise sind hier absolut unverschämt. Der Betreiber antwortet auf unsere Frage, warum das so sei, daß man sich ja hier schließlich auf einem Berg befindet, wo man alles herauftragen müßte. Das sagt er uns, während draußen auf der Straße die LKWs vorbeidonnern. Wir empfehlen, den Paß ein kurzes Stück in Richtung Süden bis zum Hotel >Bellevue< abzufahren und dort zu übernachten.
 
 
 
 

Ausrüstung

Bereifung:
Die Bereifung unserer drei Fahrräder war identisch. Wir haben die Reifen >Marathon XR< der Firma Schwalbe verwendet. Es gibt dazu eigentlich nur eines zu sagen: wir haben unsere Reifen in Agadir aufgepumt und haben die selbe Luft nach unserer Reise in Agadir wieder aus den Schläuchen gelassen. Sprich - wir hatten nicht einen einzigen Platten oder nennenswerten Luftverlußt. Anfangs haben wir noch darauf geachtet, nicht in Glasscherben, Porzellansplitter, spitze Steine oder Dornen zu fahren. Das haben wir aber nach einigen Tagen aufgegeben. Die Reifen sind praktisch nicht klein zu kriegen und absolut empfehlenswert - eben etwas für die große Tour.

Fahrradtaschen:
Wir haben ausschließlich Fahrradtaschen der Firma Ortlieb verwendet. Meiner inzwischen langjährigen Erfahrung nach sind dies für mich die Fahrradtaschen schlechthin. Ich habe noch kein bessere Material gesehen, daß auch den harten und langandauernden Einsatz in sehr rauhen Umgebungen so unbeschadet übersteht. Zudem sind diese Taschen technisch ausgreift und in ihren zahlreichen Details über die Jahre hervorragend durchdacht worden.

 
 

Reisetips

Wasser:
Es klingt nicht gerade plausibel aber es ist sehr schlecht nur das reine Trinkwasser aus den praktisch überall erhältlichen 1,5-Liter Flaschen zu trinken. Es empfiehlt sich sehr, dieses Wasser mit den ebenfalls so gut wie überall erhältlichen Getränkepulvern wie Tang, Vif oder auch einfach Zucker zu versetzen. Auch die Einnahme von Saltabletten ist anzuraten. Das Wasser ist relativ salzarm und entzieht den Körper mit der Zeit viel dieses für den Organismus sehr wichtigen Minerals. Die Folge des Salzmangels ist ein rapides Absinken der körperlichen Leistungsfähigkeit, Denk- und Entscheidungsfähigkeit und zu guter letzt: noch mehr Durst. Das Mineralwasser Sidi Harazem, das sehr weit verbreitet ist, ist ein empfehlenswertes Wasser, da es aus einer salzhaltigen Quelle stammt.

Pflanzen:
So gut wie alle Pflanzen in der Wüste haben die unangenehme Eigenschaft Dornen und Widerhaken zu besitzen. Man halte sich also mit jeglichen Kleidungsstücken fern von diesen. Auch Schlafplätze unter solch gearteter Botanik sind nicht immer gut gewählt, da abgefallene Dornen im Sand stecken können, die jeder Isomatte den Garaus machen können.

Sonne:
Die Sonne ist der größte Feind des Radfahrers. Sie brennt schon am frühen Vormittag erbarmungslos auf ihn herab. Sonnenbrille, lange Hosen und langärmlige Oberbekleidung, Chech und feste Schuhe sind daher dringend anzuraten. Auch Sonnencreme oder besser - Sonnenblocker - ist ein >muß<. Ohne Kopfschutz bekommt man schneller als einem lieb ist, einen Sonnenstich.

Hunde:
Im Gegensatz zu vielen anderen afrikanischen Ländern machen die Hunde dem Radfahrer in Marokko eher weniger Probleme und sind selbst in Rudeln sehr friedfertig. Man sollte sich ihnen nur nicht unbemerkt mit dem Fahrrad annähern, daß haben sie dann doch nicht so gerne.

 
 

Reiseroute

Start- und gleichzeitig auch Endpunkt unserer Reise ist der Flughafen von Agadir. Vom Flughafen geht es weiter über Biougra, Ait-Baha, Tafraoute, Souk-el-Had-d'Afella-Irhir, Bou-Zarif, Imitek, Tata, Tissint, Foum-Zguid, Piste nach Zaouia-Sidi-Abd-en-Nebi (fahren wegen der zu schlechten Piste wieder nach Foum-Zguid zurück), Bou-Rbia, Zagora, Tansikht, Nekob, Tazzarine, Alnif, Rissani, Merzouga (Erg Chebbi), Rissani, Erfoud, Jorf, Tinejdad, Tinerhir, Tamtattouchte, Msemrir, Ait-Youl, Bou Thrarar, El-Kelaa M'Gouna, Skoura, Tidrheste, Assermo, Imi-n-Ifri, Demnate, Sidi-Rahal, Ait-Ourir, Amanouz, Tahanaoute, Asni, Ijoukak, Tizi-n-Test, Olad Berhil, Taroudant, Sguirate, Oued-Issene, Agadir nach Ait-Melloul und von dort zum Flughafen.

 
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Letzte Aktualisierung: 11.05.06
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