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Radlsafarica - Von Kamerun durch Regenwald und W�ste nach Algerien |
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An
der Grenze zwischen Nigeria und dem Niger nächtigen wir in einer
kleinen Herberge. Hier sehen wir diese wunderschönen farbenfrohen
Eidechsen, die gerade dabei sind Sonne zu tanken um agiler zu werden.
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Langsam
kommen wir in eine Landschaft, die durch Gras und Sträucher gekennzeichent
ist. Hier regnet es nun schon merklich weniger als in Nigeria. Aber
auch hier ist es noch so, daß wenn es regnet der Himmel seine
Schleusen richtig gut öffnet, was die Bauern, die hier Landwirtschaft
betreiben, sicherlich sehr freuen dürfte. Für uns als Radfahrer
ist es eine willkommene Bereicherung, denn inzwischen wird unser Trinkwasser
knapp und die Kneipen in dieser Gegend machen sich sehr rar.
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Langsam
wird es heiß und trocken. Die Sonne brennt zunehmend auf unsere
Köpfe hernieder, was uns veranlaßt, unsere Häupter
mit einem Chech zu bedecken. So ist die Gefahr gebannt, einen Sonnenstich
zu bekommen. |
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Mitten
auf der Strecke, wir haben schon länger das Dörfchen Bakin
Birji hinter uns gelassen, haben wir keine Kraft mehr unseren Weg
fortzusetzen. Unser nächstes Ziel, die Ortschaft Tanout, in der
es laut Michelin Karte ein Hotel geben soll, liegt noch weit vor uns.
Blöderweise ist uns aber etwas sehr wichtiges ausgegangen: unsere
Lebensmittel, die wir als Fahrradfahrer unbedingt benötigen.
Nun haben wir lediglich noch für jeden von uns eine Handvoll
Erdnüsse übrig. Damit kommen wir nicht mehr sehr weit, daß
ist uns vollkommen klar. Unsere Moral, weiter in die Kurbeln zu treten
ist nahe am Nullpunkt angelangt. Die letzten Wochen haben uns physisch
sehr viel abverlangt so das wir inzwischen auf dem >Zahnfleisch< bzw. am Limit unserer Leistungsfähigkeit fahren. Wir essen wortlos den Rest der Erdnüsse und haben beide den selben
Gedanken: die nächste Mitfahrgelegenheit in Form eines wie auch
immer gearteten Kraftfahrzeuges ist die unsere. |
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Agadez,
das Tor zur großen Wüste
Schließlich haben wir gegen Abend einen Pickup gefunden, der
uns nach Tanout mitnimmt. Das von uns erhoffte Hotel stellte sich
wie nicht anders zu erwarten war, als Lehmhütte mit einer Strohmatte
auf einem harten Lehmboden haraus. Aber wenigstens können wir
hier ein wenig essbares auftreiben, was mehr Wert ist als eine konfortable
Unterkunft. Schließlich gelangen wir am nächsten Morgen
mit einem Lastwagen weiter nach Agadez. |
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Hier
in Agadez wird uns klar, daß es für uns mit der Fortbewegung
aus eigener Kraft mit unseren Fahrrädern nichts mehr werden wird.
Wir erfahren, daß es Unruhen an der Nigrisch-algerischen Grenze
gegeben hat und wir deshalb gezwungen sind, auf ein motorisiertes
Fortbewegungsmittel umzusteigen. So suchen wir eine Mitfahrgelegenheit,
was sich recht schnell herumspricht, denn wenig später machen
wir einen LKW-Fahrer aus, der gewillt ist, uns bis ins algerische
Tamanghasset mitzunehmen. Als wir schließlich aufbrechen, stellt
sich jedoch heraus, daß wir nicht die einzigen sind, die mit
genau diesem LKW in diese Richtung fahren wollen. |
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In
Begleitung von Kamelen
Unsere
LKW-Crew, bestehend aus Fahrer, Beifahrer und Gehilfe, fährt
kurz nach Agadez in die Wüste vor den Toren der Stadt.
Hier bleiben sie stehen und öffnen freudig die Ladefläche,
dann wird emsig Sand auf die Ladefläche geschaufelt, was uns
ein wenig sonderbar vorkommt, da es ja eigentlich nicht so wahnsinnig
sinnvoll ist, hier im Niger einen LKW mit Sand zu beladen nur um ihn
in Algerien wieder abzuladen. Zumal es ja wahrscheinlich in Tamanghasset
nicht gerade an Sand mangeln sollte. Des Rätsels Lösung
folgt im wahrsten Sinne des Wortes auf den Fuße bzw. derer achtundzwanzig:
sieben Kamele, wohl des laufens überdrüssig, werden jedes
für sich an den Beinen kunstvoll zu einem handlichen Paket verschnürt
und fachgerecht auf der Ladefläche drapiert - wie gut ist es
doch, daß ich nicht als Kamel auf die Welt gekommen bin denke
ich mir im stillen. |
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Kamele
haben es einfach im Blut. Sie wollen dann letztenendes doch lieber
selber laufen, als auf so ein unsicheres Gefährt verladen und
durch die Gegend gefahren zu werden, dem sie schutzlos ausgeliefert
sind.
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Letzte Aktualisierung: 07.03.07
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